Die Debatte um den Demografischen Wandel nimmt einen immer größeren Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Auch dazu leistet die Forschung an der Frankfurt University of Applied Sciences ihren Beitrag. In Deutschland gibt es, wie in praktisch allen westlichen Ländern, immer mehr ältere Menschen, die in ihrem täglichen Leben Unterstützungsbedarf haben. Das Ziel ist es, dass diese Menschen so lange wie möglich in ihrer eigenen Häuslichkeit als Lebensmittelpunkt verweilen können und nicht am Lebensende in eine stationäre Altenpflegeeinrichtung umziehen müssen. Hier können sogenannte Altersgerechte Assistenzsysteme (AAL) einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie Sicherheit und Wohlbefinden so lange wie möglich erhalten.
Schon Anfang der 1980er Jahre wurde zu diesem Zweck der Hausnotruf entwickelt. Eine technisch heute sehr ausgereifte Lösung, um im Notfall schnell und unkompliziert Hilfe über das Telefon rufen zu können. Seit einigen Jahren lässt sich dieser klassische Hausnotruf um eine ganze Bandbreite an Sensoren erweitern. Hier setzte das LOEWE-geförderte Projekt Feldtest Altergerechte Assistenzsysteme in der Wohnungswirtschaft an. Es handelte sich um ein Verbundprojekt, an dem neben der FRA-UAS als Konsortialführer, die ABG Frankfurt Holding, ABGnova GmbH, das Deutsche Rote Kreuz Frankfurt am Main e.V., All Service Sicherheitsdienste, Klug Sicherheitstechnik und das House of IT e.V. beteiligt waren.
Kern der an der FRA-UAS durchgeführten Studie war eine Längsschnittbefragung von 56 älteren Bewohnern der Stadt Frankfurt am Main, die ein Hausnotrufsystem bei sich zuhause einbauen ließen. Die Teilnehmer wurden dreimal befragt und konnten sich detailliert zu ihren gemachten Erfahrungen äußern. Es zeigte sich unter anderem auch, dass die Sensoren wenig Akzeptanz finden und die Resonanz gegenüber dem Hausnotruf tendenziell verhalten ist. Dabei ließen sich der Nutzen und die Zuverlässigkeit der Systeme und organisatorischen Abläufe gut demonstrieren. Alle gemachten Erfahrungen flossen unmittelbar in Prozessverbesserungen ein.
Im Ergebnis kooperieren Wohnungswirtschaft und (ABG) und Sozialdienstleister (DRK) nun noch enger miteinander und versuchen, den Hausnotruf und die erweiterte Sensorik bekannter zu machen. Man hat offenbar den großen Nutzen der Technik erkannt, aber auch eingesehen, dass dazu eine entwickelte kooperative Informationspolitik wichtig ist.
Als großer Erfolg kann die positive Evaluierung des Projekts durch die Hessen Agentur gelten.
Das System baut auf dem seit vielen Jahren bewährten Hausnotruf auf und besteht aus:
Die Bedienung ist einfach: An der Basisstation kann mit einem einfachen Knopfdruck die Hausnotrufzentrale des DRK oder eine Serviceeinrichtung der ABG gerufen werden. Gleiches gilt für einen tragbaren Funkhandsender. Dazu kommen Sensoren, die bei Sturz, Gasaustritt, Hitzeentwickling in der Wohnung, Wasser auf dem Boden und in vielen anderen kritischen Situationen automatisch Alarm auslösen.
Kommt es zu einem Alarm, fragt ein Mitarbeiter der Rufzentrale nach, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handelt, und leitet dann sofort die notwendigen Maßnahmen ein. Die Nutzer des Systems können auch sicher sein, dass ihre Privatsphäre voll und ganz geschützt bleibt.
Bernd Utesch
069 21384101
E-Mail an Bernd Utesch