Die ABG FRANKFURT HOLDING baut seit zwölf Jahren neue Gebäude nur noch in Passivhaus-Bauweise, so auch Wohnungen und eine Kindertagesstätte an der Allende-Straße.
Im Passivhaus werden unnötige Verluste der Lüftungswärme durch die Nutzung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verhindert. Doch die Wärme im Abwasser geht bis jetzt ungehindert verloren. Diesen Ansatz der Wärmenutzung aus dem Abwasser widmet sich das Forschungsprojekt "netWORKS3" in der Allende-Straße, dessen wissenschaftliche Begleitung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert.
Im Bereich Kita wird die Wärmerückgewinnung aus leicht verschmutztem Grauwasser (Badewannen, Duschen und Handwaschbecken) und Schwarzwasser möglich. In diesem Bereich findet auch ein Recycling des Grauwassers statt, das dann wieder als Toilettenspülung zur Verfügung steht. Aus dem Grauwasser können zwölf Prozent, aus dem Schwarzwasser vier Prozent des Wärmebedarfs gedeckt werden. Im Bereich der Wohnungen erfolgt eine Wärmerückgewinnung au dem gesamten häuslichen Abwasser, also Grau- und Schwarzwasser. Hier findet ein Recycling statt. Dieses Wasser geht direkt in die städtischen Klärwerke. In diesem Bereich lassen sich 17 Prozent des Wärmebedarfs decken.
Die Idee, dem häuslichen Abwasser Wärme zu entziehen und diese Energie auch für das Wasser zu nutzen, ist nicht neu. Das Forschungsprojekt netWORKS3, das den Bau in der Allende-Straße begleitet, geht jedoch einen Schritt weiter. "Wir untersuchen das Wärmepotential der unterschiedlichen Abwasserströme aus den Haushalten", sagt Projektleiterin Dr. Martina Winker vom ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung. Dazu gehören das Toilettenwasser und das Grauwasser (häusliches Abwasser aus Küche, Dusche). "Mit der Wärmerückgewinnung durch das Abwasserrecycling können wir das letzte 'Energieloch' im Passivhaus schließen", sagt Winker. Bislang ging Wärme ungenutzt verloren. Gleichzeitig ist ein Grauwasserrecycling geplant, bei dem dieses nur leicht verschmutzte Abwasser zunächst vom restlichen Schmutzwasser getrennt wird. Es wird mit Hilfe von Mikroorganismen behandelt und durch UV-Strahlung desinfiziert und der Hälfte der Wohnungen für die Toilettenspülung wieder zugeführt. So wird Trinkwasser eingespart. Dieser Feldversuch ist der erste seiner Art in Frankfurt und zählt deutschlandweit zu den größten Umsetzungen im Gebäude überhaupt.
Das ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung koordiniert das Forschungsprojekt "netWORKS3: Intelligente wasserwirtschaftliche Systemlösungen in Frankfurt am Main und Hamburg. netWORKS3 wird vom BMBF im Rahme nder Aufgabenstellung gefördert, "intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung" zu suchen.
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Quelle: Alex Kraus